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Gesundheitswesen Aktuell

Endlich Start des offiziellen Darmkrebsscreening seit dem 1. Juli 2019

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Polyp im Darm mit normaler Vergrößerung (links) und Polyp im Darm mit starker Vergrößerung (Near Focus Technik)

„Expertise in Gastroenterologischer Diagnostik und Therapie in der Praxis“

Darmkrebserkrankungen sind in Deutschland die häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. Über 4 Mio. Deutsche erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs (Robert-Koch-Institut). Durch die rechtzeitige Erkennung im Rahmen einer Vorsorge-Darmspiegelung kann die Erkrankung durch die Entfernung von Vorstufen (Polypen) verhindert werden. Daher wurde das Darmkrebsscreening seit dem 1. Juli 2019 eingeführt. Männer haben seitdem ab dem 50., Frauen ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. Die Versicherten werden im Alter von 50 (Männer), 55, 60 und 65 Jahren von ihrer gesetzlichen Krankenkasse aufgefordert, zur Vorsorgekoloskopie/Darmspiegelung zu gehen. Die US-amerikanische Krebsgesellschaft (ACS) hat das empfohlene Alter für den Beginn des Darmkrebsscreening herabgesetzt: In der aktuellen Leitlinie wird dieses bereits ab 45 Jahren für die gesamte Bevölkerung empfohlen. Grund ist der starke Anstieg von Darmkrebserkrankungen bei jungen Menschen. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den USA seit 1994 bei Personen unter 50 Jahren um 51% gestiegen. Amerikanische Studien gehen von 15% jährlichen Neuerkrankungen vor dem 50. Lebensjahr aus. Häufig wird der Tumor erst im metastasierten Stadium erkannt, da bei jungen Menschen die Symptome oft u.a. als Hämorrhoiden fehlgedeutet werden. Für die Untersuchung spielt der Einsatz von Endoskopiegeräten mit höchster Auflösung (HDTV) eine entscheidende Rolle. Neben der Kameraauflösung ist die Art der Lichtquelle wichtig. So setze ich in meiner Praxis Geräte der neuesten Generation vom Marktführer mit der sog. NBI-Technik (Narrow-Band-Imaging Technik) ein. Mittels eines speziellen, zuschaltbaren Lichtspektrums ist es möglich, Veränderungen der Magen- und -Darmschleimhaut zu erkennen, die mit Geräten mit herkömmlicher Lichtquelle unerkannt bleiben. Laut Studien können mittels moderner Endoskopietechnik ca. 5% mehr Darmkrebserkrankungen diagnostiziert werden (veröffentlicht in GUT, Dr. Adler und Mitarbeiter). Nach langjähriger Erfahrung als Oberarzt im Universitätsklinikum Kiel war ich zuletzt als leitender Oberarzt in der national und international renommierten Klinik für Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie in Hamburg Barmbek tätig. Durch meine umfassende klinische Erfahrung in verschiedenen Schwerpunktgebieten kann ich meinen Patienten eine komplette internistische Versorgung anbieten. Ich lege größten Wert auf die Sicherheit des Patienten. So werden bei schwerwiegenderen Begleiterkrankungen die Patienten während der Untersuchung von einem Facharzt für Anästhesie (Narkosearzt) überwacht. Alle Untersuchungen werden, sofern gewünscht, selbstverständlich mit einer leichten Narkose (sog. „Schlafspritze“) durchgeführt.

„Expertise in Gastroenterologischer Diagnostik und Therapie in der Praxis“

Endlich Start des offiziellen Darmkrebsscreening seit dem 1. Juli 2019-2
Priv.-Doz. Dr. med. Carsten Schrader

Herr Privatdozent Dr. Schrader, Sie haben sich nach fast 20 Jahren Tätigkeit in zum Teil international anerkannten Kliniken für die Niederlassung in einer Praxis entschieden. Inwieweit unterscheidet sich Ihre jetzige Tätigkeit und der vorherigen?

Dadurch, dass ich als niedergelassener Internist und Gastroenterologe tätig bin und ich hierdurch hochspezialisierte Untersuchungen bei Patienten mit z.T. komplexen Krankheitsbildern der inneren Organe einschließlich des Magendarmtraktes durchführe, gibt es viele Gemeinsamkeiten mit meiner vorherigen Tätigkeit in der Klinik. Auch die Verwendung modernster Geräte mit vielfältigen Zusatzfunktionen minimieren den Unterschied.

Welches sind die wichtigsten Voraussetzungen, damit eine Versorgung von Patienten auf derart hohem Niveau auch in einer Arztpraxis gelingen kann?

Neben geeigneten und modernen Räumlichkeiten und einem gut eingespielten Team spielen insbesondere die berufliche Erfahrung des Untersuchers und die Qualität der Geräteausstattung eine entscheidende Rolle.

Sie haben bei der Ausstattung Ihrer Praxis keine Kosten gescheut und Endoskopiegeräte vom Marktführer neu angeschafft und somit die Praxis auf den aktuellsten technischen Stand gebracht. Rechnen sich derartig hohe Investitionen?

Die Qualität der Untersuchungsgeräte ist in der heutigen hochmodernen Diagnostik entscheidend. Die für die Magen- und Darmspiegelung verwendeten Geräte haben durch HDTV die höchste optische Auflösung. Durch die NBI (Narrow Band Imaging)-Technik, ein zuschaltbares Licht, kann die Schleimhaut wesentlich besser beurteilt und Krebsvorstufen genauer erkannt werden.

Welchen Stellenwert hat die Hygiene in Ihrer Praxis?

Die Einhaltung höchster Hygienestandards ist für mich unabdingbar. Durch meine oberärztliche Tätigkeit als hygienebeauftragter Arzt im UKSH war ich jahrelang für die Einhaltung strengster Hygienevorschriften verantwortlich. In meiner Praxis werden die Endoskopiegeräte mit der modernsten und umweltfreundlichsten, auf dem Markt verfügbaren Waschmaschine aufbereitet. Hierbei wird auf das häufig in anderen Praxen verwendete, krebserregende Desinfektionsmittel Glutaraldehyd verzichtet. Diese Substanz ist mittlerweile in Frankreich zur Desinfektion von Endoskopen verboten. Ich verwende stattdessen die deutlich weniger toxische, jedoch kostenintensivere Peressigsäure-Lösung.

Wie läuft die Darmspiegelung in Ihrer Praxis ab?

Der Patient stellt sich wenige Tage vor der Untersuchung zu einem Aufklärungsgespräch bei mir vor. Hierbei werden die Vorbereitung des Darmes und der Untersuchungsablauf besprochen. Zusätzlich werden Informationen über Medikamente und Vorerkrankungen erhoben. Im Falle schwerwiegender Erkrankungen, wie z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall, wird der Patient zusätzlich von einem Narkosearzt überwacht. Nach Untersuchungsende werden die Ergebnisse am Monitor erläutert und der Patient erhält den schriftlichen Befund.

Wie lange dauert eine Darmspiegelung?

Eine Darmspiegelung dauert in der Regel 15 bis 20 Minuten. Sofern nicht anders gewünscht, wird die Untersuchung mit einer leichten Narkose durchgeführt. Durch die ständige Überwachung mittels moderner Monitorsysteme während der Untersuchung wird das Risiko eines Zwischenfalls auf ein Minimum reduziert.

Muss man heutzutage immer noch so viel Vorbereitungslösung trinken?

Mittlerweile gibt es moderne Vorbereitungslösungen, die nicht mehr eine Trinkmenge von mehreren Litern erfordern, sondern bei denen man am Vortag einen halben Becher des Präparates trinkt und dazu klare Flüssigkeiten trinken muss. Diese Methode ist für den Patienten deutlich angenehmer und führt ebenfalls zu einer ausreichenden Darmreinigung.

Bei der Darmspiegelung wird der Dickdarm untersucht. Für die Untersuchung des Dünndarms gibt es die Kapselendoskopie. Bieten Sie diese Methode auch an?

Die Kapselendoskopie ist eine elegante und zugleich effektive Möglichkeit, mittels einer kleinen Kapsel mit einer Kamera den Dünndarm zu untersuchen. Leider biete ich diese Methode zurzeit noch nicht an. Da ich bereits während meiner Tätigkeit in der Klinik in Hamburg-Barmbek diese sichere Technik angewendet habe, plane ich die Einführung in meiner Praxis Ende des Jahres.

Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. med. Carsten Schrader
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Tel. 0431/3 90 63
www.gastro-kiel.de