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Gesundsheitswesen aktuell

Infromationen rund um das Thema Gesundheit im Kieler Gefäßzentrum

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Gerätetechnisch bestens aufgestellt: Der Hybrid-OP Saal im Friedrich-Ebert-Krankenhaus ist eine Kombination aus konventionellem OP und Angiographie. Foto: Solcher 

Wir alle erleben gerade schwierige Zeiten, die insbesondere das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen stellen. Neben der Versorgung der neuen Covid-19-Infektionen gilt es auch eine kontinuierliche Betreuung von Patienten mit den üblichen Erkrankungen, im speziellen mit Gefäßerkrankungen, sicherzustellen. Dank einer klugen, vorausschauenden Strategie der Krankenhausleitung und erfreulich niedriger Fallzahlen an positiv getesteten Corona-Patienten in Neumünster sind wir bislang sehr gut durch die Krise gekommen. Das Gefäßzentrum konnte durchgängig und in der von uns geforderten Qualität Patienten mit Gefäßerkrankungen behandeln. Bis heute hat sich dabei weder einer unserer Patienten noch einer der Mitarbeiter unseres Teams mit dem Corona-Virus infiziert!

Gefäßzentrum im Friedrich-Ebert Krankenhaus Neumünster auch in Krisenzeiten voll einsatzfähig 

Das seit 2018 zertifizierte Gefäßzentrum, bestehend aus der Gefäßchirurgie und der Radiologie, konnte sich in der Coronakrise bewähren, die seit Jahren eingespielten Abläufe haben ebenso weiter Bestand wie die seit langem etablierte, umfassende Gefäßdiagnostik sowie das breite Behandlungsspektrum. Wir legen großen Wert auf eine zügige, auf den Patienten zugeschnittene Diagnostik, die innerhalb von maximal 24 Stunden eine maßgeschneiderte Behandlung des Patienten ermöglicht. Das Herzstück unserer Therapieeinheit stellt der moderne, großräumige Hybrid-Operationssaal dar. In diesem Hybrid-Op können sowohl alle gängigen Gefäßoperationen als auch alle radiologischen Interventionen durchgeführt werden. Durch die, in diesem Hybrid-Op mögliche Kombination von klassischen Operationen mit radiologischen Interventionen können wir immer wieder neue, innovative Behandlungsoptionen zum Wohle unserer Patienten realisieren. Immer häufiger finden wir bei unseren Patienten Befunde vor, die weder mit einer Operation alleine noch durch reine interventionelle Therapiemaßnahmen ergänzt, zufriedenstellend behandelt werden können. In diesen Fällen kann die Kombination beider Behandlungsverfahren der goldene Mittelweg zur Lösung des Problems sein!

In 2019 wurden von uns 1300 Patienten mit Gefäßerkrankungen stationär und etwa 3000 Patienten ambulant behandelt. Wir führten knapp 1300 Operationen und über 1000 radiologische Interventionen bei den Patienten durch, ein Großteil davon auch kombiniert als Hybrideingriff.

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Zwei Teams zum Wohle der Patienten. Am Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster arbeiten Gefäßchirurgen und Radiologen eng zusammen. Foto: Geschäftsfotos

An Behandlungsschwerpunkten haben sich die Erkrankungen der Hauptschlagader, insbesondere deren Aussackungen, sogenannte Aneurysmen, etabliert. Wir können dabei sowohl auf eine jahrzehntelange Expertise bei der offen chirurgischen Therapie von Aortenaneurysmen als auch auf eine fast 20-jährige Erfahrung mit Stentprothesen, bei denen praktisch ohne Schnitt die Aneurysmen von innen ausgeschaltet werden, zurückgreifen. Schon vor der Zertifizierung zu einem Gefäßzentrum haben wir die chirurgischen und radiologischen Erfahrungen in einem Aortenteam gebündelt. Seither führen wir die Behandlungen der Aneurysmen konsequent gemeinsam durch. Wir haben mit dieser Vorgehensweise ausschließlich positive Erfahrungen gemacht, die uns heute gerade bei der Behandlung komplexer Aneurysmen oder bei der Behandlung rupturierter Aneurysmen entscheidende Vorteile sichern.

Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Behandlung von Erkrankungen der Halsgefäße dar. Ob eine Verengung der Halsschlagader besser durch eine offene Operation oder doch besser mit einem Stent behandelt werden sollte, stellt für uns keine Glaubensfrage dar, auch bei diesen Patienten gilt für uns die Prämisse, dem Patienten die bestmögliche Therapie anzubieten.

Die Behandlung von akuten und chronischen Durchblutungsstörungen fordert im Alltag unsere größte Aufmerksamkeit! Patienten mit Durchblutungsstörungen bilden die größte Gruppe unserer Gefäßpatienten. Die Patienten mit Durchblutungsstörungen rufen täglich unser gesamtes Repertoire an diagnostischen, operativen und interventionellen Möglichkeiten ab. Viele Durchblutungsstörungen können wir schnell und schonend für die Betroffenen mit kathetergestützten Therapiemaßnahmen beheben, was die Dauer des Krankenhausaufenthaltes auf 1-2 Tage begrenzt. Bei komplexen Durchblutungsstörungen mit Bedrohung des Armes oder Beines sind wir in der Lage, sowohl Bypässe als auch Katheterbehandlungen von der Hauptschlagader bis hin zu den kleinen Arterien am Fuß durchzuführen. Gerade bei Patienten mit fortgeschrittenen Durchblutungsstörungen eröffnen Hybrideingriffe immer wieder neue Behandlungsoptionen, die uns unserem Ziel, den Arm oder das Bein zu erhalten und eine Amputation abzuwenden, näher bringt.

Auch die Behandlung von Dialysepatienten und von Patienten mit Venenerkrankungen hat im FEK eine lange Tradition. Gerade langjährige Dialysepatienten stellen uns vor große Herausforderungen bei der Schaffung großlumiger Gefäßzugänge, um damit eine Hämodialyse zu ermöglichen. Auch bei diesen Patienten können wir durch die Kombination von Kathetern mit Gefäßprothesen noch eine Dialysemöglichkeit kreieren, wo nach klassischen Kriterien keine Möglichkeiten mehr existieren.

In den vergangenen Jahren konnten wir eine stetig steigende Zahl an Diabetikern mit einem sogenannten diabetischen Fußsyndrom behandeln und auch ambulant nachbetreuen. Die Behandlung eines diabetischen Fußsyndroms erfordert eine strukturierte interdisziplinäre Zusammenarbeit, neben den Mitarbeitern des Gefäßzentrums sind Diabetologen, Neurologen, Podologen sowie Physiotherapeuten und Orthopädietechniker gefordert. Darüber hinaus bedarf es einer großen Expertise in der Wundbehandlung, für die bei uns examinierte Wundtherapeuten zur Verfügung stehen.

Für den erfolgreichen Betrieb eines Gefäßzentrums ist auch das weitere medizinische Leistungsspektrum eines Krankenhauses von großer Bedeutung. Eine wichtige Rolle kommt dabei einer Dialyseabteilung zu, da viele Gefäßpatienten auch an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden. Mit einer eigenen, großen Dialyseabteilung, in der auch kurzfristig neue Patienten integriert werden können, ist das FEK sehr gut aufgestellt.

Ein Behandlungsschwerpunkt stellt die Versorgung von Patienten mit Durchblutungsstörungen des Gehirns (z.B. Schlaganfälle) dar. Bei der Behandlung dieser häufig bedrohlichen Erkrankungen können wir uns auf eine seit vielen Jahren zertifizierte Stroke-Unit verlassen. Neben den klassischen Operationen an den Halsgefäßen und den üblichen Interventionen bieten wir auch einen 24 Stundenservice über 7 Tage zur sofortigen, kathetergestützten Entfernung kleiner, in den Gehirngefäßen steckengebliebener Blutgerinnsel bei einem akuten Schlaganfall an.

Zusammen mit der breit aufgestellten Kardiologie unter der Leitung von Prof. Schuchert plant das Gefäßzentrum am FEK einen Behandlungsschwerpunkt für allgemeine Gefäßerkrankungen in der Mitte von Schleswig-Holstein zu etablieren. Die in den einzelnen Fachbereichen bereits vorhandene Expertise soll dabei weiter gebündelt werden mit dem Ziel, Patienten mit Gefäßerkrankungen eine umfassende Behandlung und Beratung anbieten zu können. Eine Lücke können wir wahrscheinlich in Kürze durch die Einstellung eines Angiologen schließen.

Abschließend wünschen wir uns alle eine rasche Rückkehr zur Normalität ohne Einschränkungen und ohne zusätzliches Risiko für unsere derzeit noch gefährdeten Gefäßpatienten!

In der Abteilung für Gefäßchirurgie am Friedrich-Ebert-Krankenhaus ist für individuelle Fragen eine tägliche Sprechstunde etabliert. Die Sprechstunde wird vom Leiter der Abteilung Alexander Selch oder in Urlaubszeiten von seinem Vertreter abgehalten.

Montags ab 15.00 Uhr, dienstags bis freitags ab 15.30 Uhr.

Termine zur Beratung und Diagnostik vereinbaren Sie unter: Tel.: 04321-4052031 und unter der Mail-Adresse des gefäßchirurgischen Sekretariats: silke.mundt@fek.de.