Wer mit dem Lubinus Clinicum oder dem Sankt Elisabeth Krankenhaus Kiel in irgendeiner Form Bekanntschaft macht, geht wohl in erster Linie davon aus, dass es sich bei den Traditionseinrichtungen eher um Privatkliniken oder um Krankenhäuser eines großen Gesundheitskonzerns, zumindest aber um öffentlich-rechtliche Einrichtungen handeln würde. Kein Wunder, denn die Kliniken sind bekannt für moderne und erfolgreiche Medizin und Pflege. Die orthopädische Abteilung des Lubinus Clinicums und der Chef der Wirbelsäulenchirurgie gehören nach einer unabhängigen Untersuchung zu den besten Deutschlands. Schaut man aber genauer hin, ist nicht zu übersehen, dass LUBINUS eine gemeinnützige Stiftung ist, die LUBINUS-STIFTUNG, die die beiden Krankenhäuser, die Physiotherapeutenschule und alle weiteren Einrichtungen betreibt. Privatklinik war einmal und zwar bis 2010. Die damaligen Gesellschafter Dr. Philipp Lubinus und dessen Vater Dr. Hans Hermann Lubinus übertrugen ihre Gesellschaftsanteile an der Lubinus Clinicum GmbH und Co. KG in die Lubinus-Stiftung. Dabei handelte es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag. Damit endete die Ära des Familienunternehmens LUBINUS, das 1895 gegründet und von vier Generationen geführt wurde.
Das Lubinus Clinicum und Sankt Elisabeth Krankenhaus Kiel unter dem Dach der Stiftung
„Natürlich war es kein einfacher Schritt einen großen Teil des Familienvermögens einfach wegzugeben, auch wenn es in eine Stiftung floss“, sagt Dr. Philipp Lubinus, „wir machen seit mehr als 100 Jahre anerkannte Medizin und da hängt viel Herzblut dran.“ Zwar schrieb das Unternehmen schwarze Zahlen, doch die stark steigenden Kosten, ein Investitionsstau und die starke Konkurrenz zwangen zu einem zukunftsorientierten Handeln. Hauptziel der Stiftungsgründung sei es gewesen, Steuern für die Krankenhäuser zu sparen und Geld in die Patientenversorgung fließen zu lassen. Denn die Gemeinnützigkeit hat einen entscheidenden Vorteil. Es fallen weder Ertragsteuern an, und außerdem ist die Stiftung von der Schenkungs- und Erbschaftssteuer befreit. „Mit der Änderung der Betriebsform, können die erwirtschafteten Erträge vollständig in den Krankenhäusern reinvestiert werden“, erläutert Dr. Philipp Lubinus. „Unser Ziel ist es nach wie vor, eine gute Medizin anzubieten, unsere Tradition, den Standort, unsere Unabhängigkeit und Investitionsfähigkeit zu bewahren, damit wir gemeinsam die immensen Herausforderungen des Gesundheitsmarktes meistern können.“
Durch die Satzung wird der Familie Lubinus ein Mitbestimmungsrecht dadurch eingeräumt, dass sie in den Stiftungsgremien vertreten ist, um den Vorstand zu beraten und zu überwachen, damit das Stiftungsziel erreicht wird. Und das umfasst nicht nur den Betrieb von Krankenhäusern, sondern auch die Förderung des Gesundheitswesens, der Wohlfahrtspflege, der Berufsausbildung, der Jugend- und Altenhilfe und des Sports. Neuer Chef der Lubinus-Stiftung ist seit sechs Wochen Manfred Volmer, der in Personalunion die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden und Kaufmännischen Vorstands erfüllt. „Die Stiftung als Rechtsform hat für ein Unternehmen viele Vorteile“, sagt der Ökonom und verweist darauf, dass durch die Veränderungen der Parameter im Gesundheitswesen und das Krankenhausstrukturgesetz fast alle Kliniken gleicher Größe mit erheblichen finanziellen Einschnitten fertig werden müssen. „Allerdings kann es auch bei uns, ein weiter so wie bisher, nicht geben, wenn man sich erfolgreich auf dem Gesundheitsmarkt behaupten will.“ Umdenken und neue Wege gehen, heiße das Gebot der Stunde, so Manfred Volmer.
Aufgabe: Betrieb des Lubinus Clinicums, des Sankt Elisabeth Krankenhauses Kiel und der Schule für Physiotherapie sowie die Förderung des Gesundheitswesens, der Wohlfahrtspflege, der Berufsausbildung, der Jugend- und Altenhilfe und des Sports
Adresse: Steenbeker Weg 25, 24106 Kiel
Kontakt: Tel. 0431/388-0
info@lubinus-stiftung.de
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Stiftungen Schleswig-Holstein
