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400 Jahre Plöner Schützengilde

Kein Volksfest zum 400. Jubiläum – gefeiert wird trotzdem

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Die Plöner Gilde zeigt zum 400. Geburtstag Gesicht. Banner, Plakate und das aktuelle Gildeheft zieren Porträts der Gildemitglieder – hier präsentiert von Heinz Langfeldt (von links), Torben Martens und Stefan Meyer. FOTO: ANJA RÜSTMANN

PLÖN. Es sollte ein ganz besonders schönes Fest für die Plöner Schützengilde von 1621 werden – schließlich wird ein 400-jähriges Jubiläum nicht gerade jeden Tag gefeiert. Doch dann wirbelte die Corona-Pandemie auch die Planungen zum Gildejubiläum, die seit zwei Jahren liefen, gehörig durcheinander. „Wir wollten mehr und vieles anders machen. Vor allem wollten wir mit der Bevölkerung zusammen feiern“, sagt der Erste Ältermann Heinz Langfeldt. Doch daraus wird nun größtenteils nichts. Dennoch haben die Gildebrüder eine Festwoche Mitte September auf die Beine gestellt – zwar in abgespeckter Variante, doch sicherlich nicht weniger schön.

   

Festkommers im Schloss

Die runde Geburtstagsfeier beginnt am 18. September mit einem Festkommers mit geladenen Gästen im Schloss, zu dem die Gilde vormittags geschlossen vom Schiffsthal aus marschiert. Anschließend geht es für die Gilde zum Düvelsbrook. Auf dem Weg ist um 15 Uhr ein öffentliches Platzkonzert mit Blaskapelle auf dem Plöner Marktplatz geplant. Der Tag wird dann aber auf dem Festplatz hinter geschlossenen Türen ausklingen.

Am 19. September folgt der traditionelle Gilde-Gottesdienst in der Nikolaikirche. Im Anschluss wird ein Gilde-Gedenkstein vor der Johanniskirche enthüllt, der von Bildhauer Ingo Warnke geschaffen wurde. Die Jubiläums-Ausstellung, die im Kreismuseum gezeigt wird, wird anschließend eröffnet – und zwar vor dem Haus. In kleinen Gruppen kann dann die Ausstellung besichtigt werden.

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Gildefest 2019; Mit dem 647. Schuss holte Hauke Carstensen (rechts) das letzte Stück Holz des Vogels herunter und wurde damit Königsschütze. Damit machte er, so ergab es die unbestechliche Schießliste der Gilde, Holger Ochs zum neuen König. An der Seite von „Holgi I.“ steht Ehefrau Kerstin. FOTO: ANJA RÜSTMANN
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Die Schützengilde am Morgen des Gildefestes 1951 mit König Heinrich Ehlers. FOTO: HFR

Kein Spiel und Spaß für die Plöner

Das Vogelrichten am Donnerstag, 23. September, im Düvelsbrook läuft ohne vorherigen Marsch durch die Stadt ab. Auch beim Gildefest am Freitag, 24. September, können die Plöner größtenteils nicht dabei sein. Die Gildebrüder treten zwar vor dem Rathaus an, marschieren dann aber zielgerichtet zum Festplatz, mit nur einer kleinen Unterbrechung am Seniorenheim auf dem Parnass. Spiel und Spaß für die Plöner gibt es im Düvelsbrook nicht, dafür dann abends die Nachricht, wer König geworden ist. „Wir marschieren aber nicht runter zum Rathaus“, bedauert Langfeld. Das Königsbier am 25. September beschließt die Festwoche.

Jubiläums-König soll proklamiert werden

„Wenn wir in diesem Jahr nicht unser 400-jähriges Jubiläum feiern würden, wäre das Gildefest ausgefallen“, sagt Heinz Langfeldt. Schließlich fühle sich das geplante Fest nicht ganz richtig an. Aber zu so einem Datum müsse einfach ein Jubiläums-König proklamiert werden, der Majestät Holger I. nach mehr als zweijähriger Amtszeit ablöst. Im kommenden Jahr soll dann aber wieder alles so sein wie gewohnt. Nur den 400. Geburtstag, den wollte niemand nachfeiern. svp 

Gilde hat Gesicht

PLÖN. Über die Jahrhunderte waren es immer die Mitglieder, die die Gilde getragen haben. Herkunft oder Beruf waren nie ausschlaggebend, sondern der Wille, für die Gemeinschaft in Friede, Freude und Eintracht einzutreten. Im Jubiläumsjahr hat sich die Gilde vorgenommen, allen zu zeigen, dass die Gilde lebt – trotz Pandemie. Deshalb präsentiert sie unter dem Motto „Gilde hat Gesicht“ Portraits vieler Gildebrüder in der Jubiläumsausgabe der Gildezeitung und in den Schaufenstern der Stadt. 93 der 121 Mitglieder haben sich fotografieren, einige auch porträtieren lassen. Die Botschaft: Die Gilde lebt durch die Menschen.