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Gesundsheitswesen aktuell

Kiel: Aktuelle gastroenterologische Versorgung in Zeiten von Corona / Covid-19

Kiel: Aktuelle gastroenterologische Versorgung in Zeiten von Corona / Covid-19

Die Coronakrise hat in den letzten Monaten zu erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und zu Veränderungen der medizinischen Versorgung geführt. Vorübergehend wurden ärztliche Untersuchungen und Behandlungen deutlich reduziert. Wir kommen nunmehr zu einer neuen Art der medizinischen Regelversorgung. Sie ist geprägt durch das Wissen, dass wir uns auf längere Sicht mit dem Risiko einer Ansteckung mit dem Corona Virus (Covid-19) arrangieren müssen.       


Ein neues Virus mit vielen Gesichtern – auf welche Symptome müssen wir achten?

Kiel: Aktuelle gastroenterologische Versorgung in Zeiten von Corona / Covid-19-2
Die Ärztinnen und Ärzte der Kieler Gastroenterologen GbR

Allen ist bekannt, dass die Infektion mit Covid-19 die typischen Symptome einer akuten Atemwegsinfektion zeigen kann, wie z.B. Fieber, Husten, Halsschmerzen und Luftnot.

Den meisten ist aber unbekannt, dass auch Übelkeit, Durchfall, Geschmacks- und Geruchsstörungen oder Bauchschmerzen die einzigen Symptome einer Infektion sein können. So konnte in ersten Untersuchungen bei einem Viertel der Patienten ausschließlich eines der o.g. Symptome festgestellt werden.

Inzwischen haben wir gelernt, dass die Erkrankung bereits ansteckend sein kann, obwohl die betroffene Person sich vollkommen gesund fühlt.

Was bedeutet das für Sie als Patient und was bedeutet es für uns als Ihre behandelnden Ärzte?


Sollten Sie an einem der oben genannten Symptomen leiden, nehmen Sie zunächst ausschließlich telefonisch Kontakt mit der Praxis Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin auf. Unsere medizinischen Fachangestellten sind speziell geschult, um für Sie eine individuelle Lösung zu finden. Mögliche Angebote: telefonischer Kontakt mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin, ein Termin in der Infektionssprechstunde oder ein Termin in einer Videosprechstunde. So schützen wir nicht nur Sie, sondern auch die Patienten in den Praxen und unsere Mitarbeiter.

Glücklicherweise gibt es in unserer Region nur noch wenige Covid-19 Verdachtsfälle.

Dennoch haben wir selbstverständlich alle allgemeinen Schutzmassnahmen etabliert. Das führt leider auch zu gewissen Einschränkungen. Für Sie heißt das konkret: möglichst keine Angehörigen mit in die Praxis bringen, Abstandsregeln einhalten, Händedesinfektion und das Tragen eines Mundschutzes. Auf diese Weise ist eine sichere Behandlung aller Patienten mit gastroentrologischen Erkrankungen gewährleistet.

Es gibt auch eine gute Nachricht!

Derzeit liegen keine Hinweise dafür vor, dass eine Behandlung mit Medikamenten, die das Immunsystem schwächen, das Risiko einer Covid-19 Infektion relevant erhöht. Patienten mit gastroenterologischen Krankheiten, die eine immunsuppressive Therapie erhalten, sollten die Medikamente in der verordneten Art und Dosierung weiter einnehmen, da sonst ein Aufflammen der Erkrankung das größere Risiko darstellen würde. Bitte setzen Sie Ihre Arznei niemals eigenständig ab. Wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt auf.

Was raten wir Ihnen jetzt:

Es hat sich in Zeiten von Covid-19 gezeigt, dass die Zahl der diagnostizierten Herz-Kreislauferkrankungen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt zurückgegangen ist. Das betrifft ebenfalls die Zahl der festgestellten Krebserkrankungen, wie z. B. Darmkrebs. Es besteht damit die Gefahr, dass durch nicht erfolgte Untersuchungen Krankheiten zu spät erkannt werden.

Haben Sie keine Angst. Nehmen Sie die Vorsorgeangebote wahr und scheuen Sie sich nicht, bei gesundheitlichen Problemen Ihren Arzt aufzusuchen. In unseren Praxen tun wir alles, um Sie vor Ansteckungen zu schützen.

Die individuellen Angebote ihrer betreuenden Praxis (z.B. Infektionssprechstunde / Videosprechstunde) entnehmen Sie bitte der Homepage ihrer Praxis.

In eigener Sache

Darmkrebsvorsorge gehört auch in dieser Zeit zu den effektivsten Maßnahmen in der Medizin. Neu ist: Die Vorsorgekoloskopie steht allen männlichen Patienten jetzt ab dem 50 Lebensjahr zu. Frauen wird diese Untersuchung ab dem 55 Lebensjahr angeboten.

Anlässlich des Darmkrebsmonats März rief auch die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stowechselerkrankungen (DGVS) dazu auf, die Vorsorgekoloskopie (Darmspiegelung) besser zu nutzen. In den ersten zehn Jahren nach Einführung der gesetzlichen Darmkrebsfrüherkennung sank die Darmkrebssterblichkeit bei Männern ab 55 Jahren um fast 21 Prozent, bei Frauen dieser Altersgruppe sogar um mehr als 26 Prozent. Das sind beeindruckende Zahlen und jeder Berechtigte sollte diese Möglichkeit der Vorsorge nutzen. Deshalb .... passen Sie auf sich auf!

Bleiben Sie gesund!

Text- und Bildquellen: Kieler Gastroenterologen GbR