Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Anzeige
Trauerbegleitung

Noch einmal von der Liebe sprechen

Noch einmal von der Liebe sprechen Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Seit 14 Jahren Trauerbegleiterin und Trauerrednerin: Silke Eckeberg aus Dörnick ist für die Angehörigen da. FOTO: SILKE ECKEBERG

DÖRNICK. Trauerrednerin Silke Eckeberg beginnt die Trauerfeiern immer mit dem Anzünden einer Kerze für den Verstorbenen. „Licht ist stärker als die Dunkelheit“, erklärt sie. Der Verstorbene soll noch einmal im Mittelpunkt stehen und gewürdigt werden.Dafür nimmt sich Silke Eckeberg viel Zeit bei den Trauergesprächen mit der Familie im Vorfeld. „Die Angehörigen sollen den Verstorbenen wiedererkennen“, erklärt die 63-Jährige, die auch ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin ist. „Dabei möchte ich versuchen, den Tag nicht zu traurig zu gestalten. Vielleicht bringen manche Erinnerungen und Geschichten die Angehörigen auch zum Schmunzeln.“ So werden die Trauerreden – und auch die Trauerfeier – ganz individuell und persönlich, die Liebe wird noch einmal deutlich. Die Hinterbliebenen, auch die Kinder oder Enkel, bindet Eckeberg gern mit ein, sei es durch das Anzünden einer Kerze oder persönlichen letzten Worten zum Beispiel in Form eines Briefes. Dabei ist nicht erst die Gedenkveranstaltung wichtig, für die Angehörigen hat schon das Trauergespräch eine ganz besondere Bedeutung. „Mit einer fremden Person spricht man dann doch anders“, so Silke Eckeberg. „Und auch diese Gespräche sind nicht nur traurig, sondern voller Erinnerungen, über die man auch mal lachen kann.“

Seit 14 Jahren ist Silke Eckeberg nun schon als Trauerrednerin tätig. „Für mich gehören Sterben, Tod und Trauer zum Leben“, sagt sie. „Ich persönlich halte eine Trauerfeier für Angehörige und Freunde für wichtig, um sich endgültig von dem Toten zu verabschieden. Es erleichtert die Trauer. Wichtig ist, dass man die Trauer zulässt. Trauer braucht Gemeinschaft. Trauer braucht Zeit. Trauer muss gelebt werden.“ Mit ihren Gesprächen, den individuellen Erinnerungen und den erfrischenden Reden trägt Eckeberg dazu bei, den Angehörigen durch ihre Trauer zu helfen. „Gelebte Trauer ist entscheidend für einen Neuanfang.“ chk

Trauerrednerin
Silke Eckeberg
An der Schwentine 39
Dörnick
Tel. 04526/8775
silke.eckeberg@googlemail.com

Einzigartiges Gedenken nach dem Tod

So einzigartig wie der Mensch sollten auch der Abschied und die Erinnerung an ihn sein. Die Bestattungskultur in Deutschland befindet sich deshalb im Wandel und entfernt sich von alten Ritualen. Sie ist vor allem viel individueller geworden, immer mehr Menschen entscheiden sich etwa zu Lebzeiten für eine letzte Ruhe im Wald oder für eine Seebestattung.

Ein ungewöhnlicher, aber etablierter Bereich der Bestattungskultur sind Erinnerungsdiamanten. Dabei wird ein Teil der Asche des oder der Verstorbenen zu einem Rohdiamanten gepresst und geschliffen, die restliche Asche kann beigesetzt werden. In Deutschland ist das Verfahren nicht zulässig – in der Schweiz hingegen kann dies problemlos durchgeführt werden.

Mittlerweile ist die Asche nicht mehr die einzige Kohlenstoffquelle, die dafür genutzt werden kann. Überall dort, wo Erinnerungsobjekte aus Kremationsasche aus sozialen, rechtlichen oder familiären Gründen nicht möglich oder erwünscht sind, können Erinnerungsdiamanten aus Haaren eine Alternative sein.

Während bei der Produktion eines Erinnerungsdiamanten aus Kremationsasche etwa 500 Gramm benötigt werden, verbleibt die Urne beim Edelstein aus Haaren unangetastet. Haare bestehen zu etwa 51 Prozent aus Kohlenstoff. Für die Produktion eines oder mehrerer Erinnerungsdiamanten werden mindestens fünf Gramm Haar benötigt. In einem ersten Schritt wird Kohlenstoff isoliert, gereinigt und aufgearbeitet. Im Anschluss wächst dieser unter hohem Druck und hoher Temperatur zu einem Erinnerungsdiamanten heran. djd