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Gesundheitswesen aktuell

Kontinenz- und Beckenbodenzentrum – individuelle Behandlungskonzepte

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Urodynamische Sprechstunde mit Fachärztin Birgit Kramaschke FOTO: TIMO WILKE

Viele Frauen betrifft es, doch nur wenige suchen deswegen einen Arzt auf: eine Beckenbodenschwäche. Diese kann viele Ursachen haben, z. B. die Geburt eines Kindes oder ein schwaches Bindegewebe. Die Folgen sind eine Senkung der Gebärmutter, der Blase oder des Darmes und häufig daraus resultierende Harn- oder Stuhlinkontinenz. Etwa jede vierte Frau ist davon betroffen. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Zunahme der Beschwerden, häufig sind jedoch auch junge Frauen betroffen.

Die Frauenklinik im Städtischen hat sich unter anderem auf das Gebiet der Urogynäkologie spezialisiert

Im Städtischen Krankenhaus Kiel arbeiten deshalb unterschiedliche Fachrichtungen wie Gynäkologen, Urologen, Chirurgen und Radiologen interdisziplinär, d. h. klinikübergreifend zusammen, um eine umfassende und übergreifende Diagnostik und Therapie bei Beschwerden und Erkrankungen im Bereich des Beckenbodens anbieten zu können. Die Frauenklinik im Städtischen hat sich u. a. auf das Gebiet der Urogynäkologie spezialisiert und nimmt sich für Patientinnen mit der Schilderung ihrer Beschwerden ausreichend Zeit. Dabei ist es wichtig, ein individuell auf die Patientin zugeschnittenes Behandlungskonzept zu erstellen, abhängig von ihrem Alter und ihrer Lebenssituation. Das Spektrum umfasst sowohl medikamentöse als auch physiotherapeutische, konservative und operative Maßnahmen. Ist eine Operation notwendig, kann diese in den meisten Fällen minimalinvasiv und damit besonders schonend durchgeführt werden.

Bei fast allen Patientinnen kann das Behandlungsteam entweder eine Heilung oder zumindest eine deutliche Besserung der Symptome erreichen. Damit wird ein großes Stück an Lebensqualität zurückgewonnen.

Moderne Diagnostik
• ausführliche Anamnese und Miktionstagebuch
• urogynäkologische Untersuchungen und Beckenbodenultraschall (Pelvic Floor-Sonographie)
• urodynamische Untersuchungen (Blasendruckmessung, Urethradruckprofil)
• Blasen- und Darmspiegelung
• dynamisches Beckenboden MRT (Defäkographie)

Konservative Therapie
• spezielle Physiotherapie zur Stärkung des Beckenbodens (Beckenbodentraining)
• Pessartherapie
• Akupunktur
• Elektrostimulation und Biofeedback
• medikamentöse Therapie

Operative Behandlungsverfahren bei Harninkontinenz
• Spannungsfreie Bänder (TVT, TOT)
• Kolposuspension nach BURCH (laparoskopisch oder per Minilaparotomie)
• Botoxinjektionen
• CESA/VASA Operation bei Dranginkontinenz
• laparoskopische Entfernung von Myomen oder der Gebärmutter (LASH, TLH) bei Druck auf die Blase

Operative Therapie bei Senkungsbeschwerden
• klassische vaginale Operationen (vordere und hintere Kolporrhaphie, Scheidenfixation nach Amreich-Richter)
• vaginale Beckenbodenrekonstruktion mit Netzeinlage
• laparoskopische Scheiden- oder Gebärmutteraufhängung (Pectopexie, Dubuisson OP, Sakrokolpopexie)
• laparoskopische laterale Scheidenaufhängung

Beckenbodensprechstunde *
Dr. med. Marek Struck, Oberarzt
Donnerstag 9–14 Uhr

Urodynamik Sprechstunde *
Birgit Kramaschke, Fachärztin
Montag/Freitag 12–15 Uhr

* jeweils mit Überweisung durch den niedergelassenen Frauenarzt